Kategorie: Neurologie

Neue Geschichten aus der Anstalt

Schildkröte

jaja, Ärzteslang, ich weiß…

G wird zu einem Konsil auf die Chirurgie gebeten. Die Patientin sei so adynam, wäre überhaupt nicht motiviert und würde bei der Physiotherapie nicht mitmachen, ob sie vielleicht eine Depression habe. G fragt nach den Schilddrüsenwerten und tatsächlich hat die Patientin eine massive Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). G schaut die Patientin nur kurz an, findet alle Zeichen der Hypothyreose und berichtet dies der Stationsärztin. Anstatt dass diese sich nun entschuldigt, fragt sie nur: „ach, das kann davon kommen?“ G lernt daraus, dass völlige Ahnungslosigkeit auch davor schützt, Wissenslücken als störendes Defizit wahrzunehmen.

Vorwiegend sensorische Aphasie

G macht ein Konsil bei einem internistischen Patienten, bei dem die Stationsärzte eine Demenz vermuten. Der Patient ist Russlanddeutscher und spricht ein ungewohntes Deutsch.

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Geschichte aus der Anstalt

G arbeitet als Psychiater in einem großen Krankenhaus mit einer psychiatrischen und mehreren somatischen (Innere, Chirurgie, Neurologie, Dermatologie) Fachabteilungen. In diesem Krankenhaus entwickeln zwei hochbetagte Patienten, nennen wir sie einmal A und B, ein Delir (ein Delir muss nicht nur ein Alkoholentzug sein, sondern delirante Bilder sieht man auch bei allen möglichen anderen Entzügen oder bei hirnorganischen Erkrankungen).
Sowohl A wie B sind auf internistischen Stationen untergebracht. Der diensthabende Psychiater, G, wird nun von den Internisten zu einem Konsil gerufen, untersucht die Patienten, sagt hmmhmm und murmelt irgendetwas in seinen Bart (G ist manchmal etwas wunderlich). Bei Patient A schreibt er ein ellenlanges Konsil und bespricht den Fall telefonisch mit seiner Oberärztin D. D empfiehlt ihm, auf jeden Fall noch in das Konsil zu schreiben, dass die Internisten eine Extrawache (eine zusätzliche Pflegekraft) bestellen sollen, die sich ausschließlich um den Patienten kümmern soll.

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