Canisius-Kolleg

Als ehemaligen Schüler des Canisius-Kollegs beschäftigen mich die Fälle sexualisierter Gewalt gegen Kinder durch Ordenspriester an dieser und an anderen katholischen / jesuitischen Schulen.

Nein, ich selbst gehöre nicht zu den Betroffenen, aber die Missbrauchsfälle werden für mich vollends zum Skandal dadurch, dass die Kirchenoffiziellen die Täter nicht nur gewähren ließen, sondern ihnen durch Vertuschen ihrer Taten und Ignorieren der Angaben der Betroffenen weitere Kinder zuführten, die dann ebenso missbraucht wurden.

Bei der Aufklärung der Vorwürfe bewiesen die Jesuiten zunächst ihre sattsam bekannte rhetorische Brillanz. Von Scham und Erschütterung ist da die Rede, von den Strukturen, die den Missbrauch erleichtert hätten, bis zur Entschuldigung und der Bitte um Vergebung: Aber es fehlt (wie Matthias Katsch, der Sprecher der Betroffeneninitiative „Eckiger Tisch“ (keine Mailadresse im Juli 2021) vollkommen richtig schreibt) genau ein Aspekt: zusätzlich zu einer in die Vergangenheit gerichteten „Bitte um Entschuldigung“ ein in die Gegenwart und Zukunft gerichtetes „wir übernehmen Verantwortung.“

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