Haftungsausschluss

Beiträge dieser Site können Ironie oder auch Spuren von Sarkasmus enthalten, und könnten daher Ihr sittliches Empfinden verletzen, insbesondere, wenn Sie Mitarbeiter eines Software-Herstellers, Anwalt, Berater oder in sonstiger Weise im Gesundheitswesen tätig sind. Derartige Personen dürfen die im ersten Satz näher spezifizierten Beiträge also nur in Begleitung Ihrer Eltern oder eines volljährigen Letztverantwortlichen konsumieren. Bei Auftreten negativer Affekte oder dysphorisch-gereizter Auslenkungen ist das Lesen unverzüglich einzustellen.

Der vorstehende Text ist ironisch gemeint. Die gültigen Nutzungsbedingungen, das Impressum und die Datenschutzbestimmungen findest Du ganz unten auf jeder Seite.

Canisius-Kolleg

Als ehemaligen Schüler des Canisius-Kollegs beschäftigen mich die Fälle sexualisierter Gewalt gegen Kinder durch Ordenspriester an dieser und an anderen katholischen / jesuitischen Schulen.

Nein, ich selbst gehöre nicht zu den Betroffenen, aber die Missbrauchsfälle werden für mich vollends zum Skandal dadurch, dass die Kirchenoffiziellen die Täter nicht nur gewähren ließen, sondern ihnen durch Vertuschen ihrer Taten und Ignorieren der Angaben der Betroffenen weitere Kinder zuführten, die dann ebenso missbraucht wurden.

Bei der Aufklärung der Vorwürfe bewiesen die Jesuiten zunächst ihre sattsam bekannte rhetorische Brillanz. Von Scham und Erschütterung ist da die Rede, von den Strukturen, die den Missbrauch erleichtert hätten, bis zur Entschuldigung und der Bitte um Vergebung: Aber es fehlt (wie Matthias Katsch, der Sprecher der Betroffeneninitiative „Eckiger Tisch“ (keine Mailadresse im Juli 2021) vollkommen richtig schreibt) genau ein Aspekt: zusätzlich zu einer in die Vergangenheit gerichteten „Bitte um Entschuldigung“ ein in die Gegenwart und Zukunft gerichtetes „wir übernehmen Verantwortung.“

Weiterlesen...

Kontakt

Geduld ist…

…eine Tugend, die man insbesondere benötigt, wenn man eine Solaranlage (hier Buderus KS 0108) warten möchte: auch nach vielen Stunden warten und spülen (mit 1,5 kW Spülpumpe, Öffnen und Schließen der Zirkulationsleitung und des Entlüfters, Herausspülen eines nahezu daumennagelgroßen metallischen Artefakts usw.) stellt sich keine Zirkulation ein. Nebenbei: Der Entlüfter ist zerbrochen und eh nicht mehr im Solarkreislauf. Vielleicht die Ursache, dass das Spülen nicht zum Erfolg führt? Oder das winzige Löchlein im Ansaugschlauch der Spülpumpe, aus dem, da im Saugschlauch, keine Flüssigkeit austritt, aber umso mehr Luft eintritt?

Aber dann endlich: Erfolg!

Erfolg!
Defektes Membran-Ausdehnungsgefäß
Selbstgebaute Füllwanne
Defekt im Entlüfter.

Friedrich Ullmann

Als deutscher Jude litt mein Großvater sehr unter den Diskriminierungen durch die Nazis. Als Leutnant der Reserve hatte er den höchsten gesellschaftlichen Stand erreicht, den man in Preußen als jüdischer Akademiker de facto erreichen konnte; 1911 gab es in Preußen gerade einmal 21 Reserveoffiziere jüdischen Glaubens (zitiert nach Blömer und Schwarz (Hrsg.), Oldenburg 2000).  Es gelang ihm noch, als so genannter „Frontkämpfer“, seine Anwaltszulassung für kurze Zeit wiederzuerhalten. Als auch sein Offiziersverein ihn als Mitglied nicht mehr haben wollte und seine Familie durch die „Nürnberger Gesetze“ in Bedrängnis geriet, brach für ihn seine Welt zusammen.

Von ihm habe ich ca. 100 Feldpostbriefe, die ich leider kaum entziffern kann.

„Arbeitsgruppe für die Anerkennung erlittenen Leids“

Der seltsame, sperrige Titel verrät es schon: hier hat die Deutsche Bischofskonferenz gekreist. Aber was sie geboren hat, gibt den Opfern zumindest ein Stück ihrer Würde zurück.

Eigentlich handelt es sich um erlittenes Unrecht, nicht um erlittenes Leid. Nicht, dass den Betroffenen kein furchtbares Leid geschehen ist, vielen geht es aber um die Anerkennung, dass ihnen Unrecht angetan wurde. Das haben sowohl Matthias Katsch als auch Dr. Ackermann nochmal betont.

Hinzu kommt: Unrecht kann man im Allgemeinen rechtlich erfassen und teilweise ausgleichen, Leid ist, wie Schmerz, ein Begriff, der schwieriger zu beziffern ist. Aber nach so vielen Jahren kommt jetzt ein Zeichen der Anerkennung aus der Bischofskonferenz; das ist auch ein Beweis für die unermessliche Geduld und die Beharrlichkeit der Opfer.

Im Folgenden ist das Statement von Matthias Katsch wiedergegeben (Quelle Domradio Köln)

Neue Geschichten aus der Anstalt

Schildkröte

jaja, Ärzteslang, ich weiß…

G wird zu einem Konsil auf die Chirurgie gebeten. Die Patientin sei so adynam, wäre überhaupt nicht motiviert und würde bei der Physiotherapie nicht mitmachen, ob sie vielleicht eine Depression habe. G fragt nach den Schilddrüsenwerten und tatsächlich hat die Patientin eine massive Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). G schaut die Patientin nur kurz an, findet alle Zeichen der Hypothyreose und berichtet dies der Stationsärztin. Anstatt dass diese sich nun entschuldigt, fragt sie nur: „ach, das kann davon kommen?“ G lernt daraus, dass völlige Ahnungslosigkeit auch davor schützt, Wissenslücken als störendes Defizit wahrzunehmen.

Vorwiegend sensorische Aphasie

G macht ein Konsil bei einem internistischen Patienten, bei dem die Stationsärzte eine Demenz vermuten. Der Patient ist Russlanddeutscher und spricht ein ungewohntes Deutsch.

Weiterlesen...

Geschichte aus der Anstalt

G arbeitet als Psychiater in einem großen Krankenhaus mit einer psychiatrischen und mehreren somatischen (Innere, Chirurgie, Neurologie, Dermatologie) Fachabteilungen. In diesem Krankenhaus entwickeln zwei hochbetagte Patienten, nennen wir sie einmal A und B, ein Delir (ein Delir muss nicht nur ein Alkoholentzug sein, sondern delirante Bilder sieht man auch bei allen möglichen anderen Entzügen oder bei hirnorganischen Erkrankungen).
Sowohl A wie B sind auf internistischen Stationen untergebracht. Der diensthabende Psychiater, G, wird nun von den Internisten zu einem Konsil gerufen, untersucht die Patienten, sagt hmmhmm und murmelt irgendetwas in seinen Bart (G ist manchmal etwas wunderlich). Bei Patient A schreibt er ein ellenlanges Konsil und bespricht den Fall telefonisch mit seiner Oberärztin D. D empfiehlt ihm, auf jeden Fall noch in das Konsil zu schreiben, dass die Internisten eine Extrawache (eine zusätzliche Pflegekraft) bestellen sollen, die sich ausschließlich um den Patienten kümmern soll.

Weiterlesen...